Ein Septoria Timer hat das Ziel den Einsatz von Fungiziden auf das notwendige Maß zu reduzieren ohne den Ertrag dadurch zu gefährden. Ein rein präventiver Spritzmitteleinsatz ("spritzen nach Plan und Gefühl") soll vermieden werden.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
- signifikante Reduzierung der Kosten
- Vermeidung von Resistenzen
Durch die gezielte Feststellung möglicher Infektionszeitpunkte können im Durchschnitt pro Jahr 1 bis 2 Spritzmitteleinsätze eingespart werden ohne den Ertrag zu gefährden. Der Wert dieser Kosteneinsparung liegt bei ca. 55 bis 70 € pro ha.
Durch die den verminderten Spritzmitteleinsatz wird auch der Bildung von Resistenzen entgegengewirkt. Die Resistenz von Septoria tritici gegen Strobilurine ist weiter fortgeschritten, bundesweit tritt sie an immer mehr Standorten auf. Bei der Resistenz von Septoria tritici gegen Strobilurine handelt es sich um eine "monogenische Resistenz", die in kurzer Zeit zum totalen Wirkungsverlust führen kann. Je höher die Zahl der Anwendungen, desto höher die Resistenzgefahr.
Es gibt auch zentrale Prognosemodelle, die über das Internet, Zeitschriften oder Fax verbreitet werden. Diese Prognosen haben aber entscheidende Nachteile:
- Die relevanten Wetterdaten sind Kleinräumig und lassen sich nicht durch das grobmaschiges Netz der offiziellen Wetterstationen erfassen,
- Warnungen erfolgen nicht direkt an den Landwirt, vielmehr muss sich dieser die notwendigen Informationen besorgen.
- Eine individuelle Parametrierung und Prognose ist nicht möglich.
Insbesondere ist die Blattnässe eine sehr lokale Größe, die durchaus von Schlag zu Schlag variieren kann. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) geht bei der Blattnässe von einem Raster von 3-5 Kilometern aus. Gleiches gilt für den Niederschlag und Windgeschwindigkeiten.
Die vorhandenen Wetterstationen bilden ein viel zu grobmaschiges Netz und sind somit für die Prognose von Septoria Infektionen wenig geeignet.